Ausbildung

Theoriekarteunterordnungerste hilfe

 

 

 

 

 

Sie interessieren sich für unsere Arbeit mit oder ohne Hund?

Um es vorweg zu sagen, das ideale Rettungshundeteam gibt es selten, denn wir sind alle nur Menschen (und Hunde). Aber mit Motivation und Ausdauer kann bei der Rettungshundearbeit manches "Handicap" beseitigt werden. Wenn wir Sie auf unsere Arbeit neugierig gemacht haben, dann nehmen Sie einfach mit uns Kontakt auf. Im Gespräch und Schnuppertraining wird schnell klar, ob eine Rettungshundeausbildung im konkreten Fall Erfolg versprechend ist. Und eine interessante Erfahrung ist so ein Schnuppertraining in jedem Fall.

Training im Schnee

 

Sie sollten aber Spaß daran haben, sich draußen aufzuhalten, denn unser Training findet bei (fast) jedem Wetter statt, denn auch bei Einsätzen können wir uns das Wetter nicht aussuchen.

 

 

 

 

 

Welche Rettungshundearten bilden wir aus?

Neben den sogenannten Flächensuchhunden bilden wir auch Personenspürhunde aus, die auch unter dem Begriff Mantrailer bekannt sind.

Während ein Flächensuchhund das Gelände frei durchstreift und als sogenannter Hochwindsucher den menschlichen Geruch an sich aufnimmt, wird der Mantrailer an einer langen Leine geführt und sucht nach Geruchspartikeln eines speziellen Menschen.

 

Die Grundlage für eine effektive Rettungshundearbeit

Grundlage für eine effektive Rettungshundearbeit ist das harmonische Zusammenwirken im Team. Daher liegt das Hauptaugenmerk in unserer Ausbildung auf der funktionierenden Kommunikation zwischen Hund und Hundeführer/in. Ohne Zwang und Druck sondern über Motivation und positive Verstärkung vermitteln wir unseren Hunden die entsprechenden Fertigkeiten. Wir erreichen somit in der Unterordnung - ebenso wie in der Suchausbildung - dass die Hunde Spaß an der Arbeit haben und freiwillig, gerne und damit dauerhaft die von ihnen erwartete Leistung abrufen.

Unsere Hunde tragen - anstelle des herkömmlichen Halsbandes - im täglichen Leben grundsätzlich ein Brustgeschirr.

LeniRonjaSevenBeau

 

Wie funktioniert die Ausbildung zum Rettungshund bzw. Rettungshundeführer?

Hunde und Mensch sollen beim Einsatz ein Rettungsteam bilden. Doch wie erreicht man dies? Was sind die Aufgaben des Hundes und die des Menschen?

 

1. Flächensuchhund

Die Aufgabe des Hundes

Pelle

Ziel der Hundeausbildung ist es, den Hund auf eine konstante Suche nach einer Person und das Anzeigen bei Erfolg vorzubereiten. Der Einstieg in die Sucharbeit erfolgt über Anzeigeübungen und kurze, hochmotivierte Suchen. Der Spaß an der neuen Aufgabe steht für den Hund absolut im Vordergrund. Anfänglich wird der Hund an die Suche herangeführt, indem er die "vermisste Person" noch sieht und bei Hinrennen und Anzeigen belohnt wird. Die Belohnung kann in Leckerlis, Spielen oder Herumtoben bestehen.

Behutsam und in kleinen, sinnvollen Entwicklungsschritten werden in den folgenden Monaten die Anforderungen an den Hund in Sachen Suchentfernung, Suchdauer und Lage der vermissten Person gesteigert.

Damit die Hunde bei der Sucharbeit frei und ungezwungen sein können, laufen sie frei. Eine Kenndecke kennzeichnet sie bei ihrer Arbeit als Rettungshunde.

Die Anzeige, dass eine Person gefunden wurde, kann auf dreierlei Art geschehen. Man kann Hunde entweder als Verbeller oder als Bringsler oder als Rückverweiser den Erfolg einer Suchaktion melden lassen.

Der Verbeller bellt bei der vermissten Person solange, bis sein/e Führer/in bei dieser Person angekommen ist. Der Hund führt den Menschen über die akustischen Signale zur vermissten Person.

 

Gertrud AnzeigeGertrud und Volker

 

Der Bringsler nimmt ein Bringsel, welches ihm lose um den Hals hängt, in die Schnauze wenn er die vermisste Person gefunden hat und signalisiert somit dem/der Hundeführer/in, dass er fündig geworden ist. Der Hund führt den Menschen durch pendeln zur vermissten Person.

joy

 

 

Der Freiverweiser zeigt das Auffinden der Person z.B. durch Anspringen des Hundeführers an. Er pendelt solange zwischen der vermissten Person und dem/der Hundeführer/in, bis letztere/r bei der vermissten Person angekommen ist.

 

 

 

Aufgabe des Menschen

Erste Hilfe

Der/die Hundeführer/in muss in der Lage sein, seinen/ihren Hund richtig zu führen und zu interpretieren. Sie/er muss bei Auffinden einer vermissten Person deren Zustand/Verhalten bewerten und gegebenenfalls die Erstversorgung durchführen können und der Person solange zur Seite stehen, bis ein Rettungsdienst vor Ort ist.

Damit dies möglichst schnell geschieht, muss er sowohl das Funkgerät bedienen können, als auch taktische Überlegungen hinsichtlich der Suchstrategien anstellen können.

 

2012 Orientierung

 

Für die richtige Einsatztaktik ist es notwendig, die Windverhältnisse zu erkunden, das Gelände richtig einzuschätzen, Karte und Kompass lesen zu können.

Um dem Hund im Ernstfall "Erste Hilfe" leisten zu können, nehmen die Hundeführer/innen auch hier regelmäßig an Lehrgängen teil.

 

 

Ein Rettungshundeführer geht niemals alleine in den Einsatz sondern immer in Begleitung von mindestens einem Helfer. Auch das Training funktioniert nur im Team. Daher ist es unerlässlich, dass unsere Mitglieder teamfähig sind und Spaß daran haben, mit anderen zu arbeiten.

Verena und ThomasbentleyTeamarbeit

 

 

 

 

 

Prüfung der Einsatzfähigkeit

Unsere Rettungshundeteams legen Einsatzprüfungen ab. Dabei ist innerhalb einer halben Stunde eine Fläche von 50.000m² zuverlässig abzusuchen. Darüber hinaus werden Einsatztaktik, Erste Hilfe an Mensch und Hund, Karte und Kompass sowie das Funkverhalten geprüft. Um zur Flächensuche zugelassen zu werden, ist ein erfolgreiches Absolvieren des Prüfungsteils Unterordnung notwendig, der ähnlich einer Begleithundeprüfung aufgebaut ist.

Die Prüfung erfolgt grundsätzlich in einem gänzlich unbekannten Gebiet, das außerhalb unseres Einsatzbereichs liegt. Als vermisste Person fungieren fremde Personen.



2. Personenspürhund (Mantrailer)

Die Aufgabe des Hundes

Trailen

 

 

Der Trailer lernt, der Individualspur eines Menschen auf unterschiedlichsten Untergründen und wechselnden Umgebungen bis zu dessen Auffinden zu folgen. Dabei trägt er ein Geschirr und eine Leine.

 

 

Auch hier ist das Ziel der Ausbildung, den Hund auf eine konstante Suche nach einer Persn und das Anzeigen bei Erfolg vorzubereiten. Der Einstieg in die Sucharbeit erfolgt über kurze, hochmotivierte Suchen. Der Spaß an der neuen Aufgabe steht für den Hund absolut im Vordergrund. Das Auffinden der "vermissten Person" muss ein absolutes Erfolgserlebnis, verbunden mit einer Belohnung sein. Je nach der Wesensart des Hundes kann die Belohnung in Form von Spielen oder dem Fressen einer besonderen Delikatesse bestehen.

Behutsam und in kleinen, sinnvollen Entwicklungsschritten werden die Anforderungen an den Hund gesteigert. Er muss seine Suchtechnik sowie die eigenständige Problemlösung erlernen und immer motiviert sein. Auch hier arbeiten wir über den Erfolg, niemals über eine Strafe.

Die Anzeige, dass er die vermisste Person gefunden hat, kann auf unterschiedliche Weisen erfolgen, wobei man in der Regel die Anzeigeart wählt, die der Hund anbietet. Das kann z.B. ebenso ein Verbellen wie auch ein Vorsitzen sein.

2013 Trail Anzeige


Aufgabe des Menschen

Der/die Hundeführer/in muss in der Lage sein, seinen/ihren Hund richtig zu interpretieren. Es ist keineswegs so, dass der Hundeführer passiv die Leine hält und hinter seinem Hund her läuft. Vielmehr liegt der Erfolg eines Teams auch darin, dass der Hundeführer die Signale seines Hundes als solche erkennt.

Sie/er muss bei Auffinden einer vermissten Person deren Zustand/Verhalten bewerten und gegebenenfalls die Erstversorgung durchführen können und der Person solange zur Seite stehen, bis ein Rettungsdienst vor Ort ist.

Damit dies möglichst schnell geschieht, muss er sowohl das Funkgerät bedienen können, als auch in der Lage sein, sich zu orientieren, um seinen Standort bekannt zu geben.

Der Rettungshundeführer geht immer in Begleitung von mindestens einem Helfer. So ist es z.B. bei Suchen in der Stadt notwendig, dass der Helfer den Rettungshundeführer und seinen Hund sichert.